Freitag, 29. Dezember 2006

Silvester ist auch schon geplant

So, nach langem Hin- und Herüberlegen, Beraten, Telefonieren steht jetzt fest, wo ich Silvester verbringen werde.

Es ist das Eagleton Golf Resort, nicht das schlechteste Hotel in Bangalore ;-). Es werden 150.000 Watt Sound und Licht geboten, Laser-Show und Feuerwerk. Fotografieren ist leider verboten, ich vermute allerdings, dass die Presse anwesend sein wird.

Habe jetzt eine Eintrittskarte besorgt und werde mit ein paar Freunden dahinfahren. Ob wir jetzt mit Taxi oder Mietwagen fahren steht noch nicht fest. Für die 30 km braucht man jedenfalls eine volle Stunde, wenn keine Rush-Hour ist. Wird also eine lange Nacht, bis wir wieder zurückkommen.

So wünsche ich schon jetzt einen Guten Rutsch und ein erfolgreiches neues Jahr 2007,

Euer Christopher

Montag, 25. Dezember 2006

Weihnachten fernab der Heimat im Wild Haven(Masinagudi)



Irgendwie habe ich schon ein komisches Gefühl gehabt, Weihnachten so weit entfernt im Dschungelzu feiern. Letztendlich war es doch schön, auch wenn ich nicht telefonisch erreichbar war (man sollte vorher das Roaming aktivieren...).



Immerhin konnte ich zwei Elefanten sehen, dummerweise hatte ich bei der ersten Sichtung keine Kamera dabei. Den Fehler macht man nicht zweimal. Das nächste mal habe ich fotografiert, aber der ist absolut nicht auf dem Bild zu erkennen. So klein sind die ja jetzt auch nicht!!

Rehe waren auch jede Menge unterwegs, nur der Tiger hatte wohl Weihnachtsferien.

Auf 2050 m Höhe gibt es übrigens die Stadt Ooty-Hills, der Weg dort hin war wunderschön.

Werde sicherlich nochmal mit dem Motorrad hinfahren, um die Landschaft besser geniessen zu können.

Sonntag, 24. Dezember 2006

Frohe Weihnachten!!







Wünsche allen eine Frohe Weihnacht und schon jetzt einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Euer Christopher

P.S.: Das Video habe ich auf einer Veranstaltung am 16.12. hier im Catholic-Club aufgenommen. Mein Chef hat mich dazu eingeladen und es kam wirklich Weihnachtsstimmung auf. Waren ein paar super Sänger dabei.

Donnerstag, 21. Dezember 2006

Shakuntala


So viel Kultur in einer Woche!! Heute zur Abwechslung eine Verbindung aus Theater, Tanz, Gitarre und Video - und einem MacBook Pro ;-).

Shakuntala läuft durch den Wald, wird vom König der Jagd Dushyantha entdeckt, sie verlieben sich und heiraten. Ein Kind entsteht dann auch noch, aber Shakuntala verliert den Ehering.

So wird sie von der Gesellschaft verstoßen, der König will sie nicht wiedererkennen, ihr Leben und auch das des Kindes ist zerstört. Aber ein Fischer entdeckt beim Ausnehmen eines Fisches den Ring und so nimmt alles doch noch sein gutes Ende.

Es war schon eine Beeindruckende Vorstellung mit nur drei Akteuren(einer hat Gitarre, Trommel und MacBook gespielt), gewundert hat mich allerdings, dass alles schon nach einer Stunde vorbei war. In Deutschland wäre dann erst mal Pause...In Bangalore muss eben alles schnell gehen, auch das Theater ;-)

Dienstag, 19. Dezember 2006

Hindustani Classical Music

Indien hat eine sehr starke Kultur und heute habe ich mir etwas davon angesehen. Aus den drei unterschiedlichen Genres der Hindustanischen Klassischen Musik, nämlich Dhrupad, Khayal und Tarana. Diese Musik ist über 500 Jahre alt und wird durch Überlieferungen weitergegeben.

Wie kann man 20 Sängerinnen und zwei Trommler ohne Dirigent synchronisieren? Sehr beeindruckend.

Montag, 18. Dezember 2006

Infosys


Mein erster Kundenbesuch, Infosys (> 65.000 Mitarbeiter!!) in Mysore. Zunächst heisst es mal warten.

Die Architektur ist schon beeindruckend. Neben 12 weiteren solchen Gebäuden gibt es ein Kino, 5 Tennis- und 5 Squash-Plätze und vieles mehr. Und das ist nur eine von 5 Lokationen!! Angesichts einer solchen Größe verliert sich der Mensch zu einem unbedeutenden Nichts. Ich kam mir da ziemlich verloren vor.

Sonntag, 17. Dezember 2006

Schöne Landschaft




Indien hat wunderschöne Landschaften. Heute, am Sonntag, sind wir südlich von Kanakapura / Sathnur zu Raghu's Land gefahren. Mit zwei weiteren Freunden hat er 600 acres (sind das Ar?) auf einem Berg gekauft. Das Land liegt ca. 100 km südwestlich von Bangalore und ist nur mit Geländewagen erreichbar.

Dort wollen sie drei Häuser hinstellen, 6000 Bäume pflanzen und einen See anlegen, um Tiere anzulocken, damit es was zu gucken und zu fotografieren ;-) gibt. Ich habe bis jetzt nur Affen gesehen...

Die Stille war traumhaft und man hört wirklich nichts, außer dem Wind und Vogelgezwitscher.

Donnerstag, 14. Dezember 2006

Saubere Luft...


Heute ist die Luft in Bangalore ungewöhnlich klar. Das irritiert irgendwie....ich stand heute morgen nämlich über 30 Minuten rum und es kam kein Auto-Rikshaw. Bin dann in Richtung der nächsten Mall gelaufen, aber es kam mir schon komisch vor. Dann endlich habe ich mal einen anhalten können - 200 Bucks (Rupien) will er haben - ich will nicht.

Der nächste lehnt komplett ab. Die Zeit rinnt mir davon, wir haben heute Betriebsversammlung und es wäre peinlich zu spät zu kommen. Also weiterlaufen...ich finde noch einen und der sagt mir nach ein paar Worten endlich, dass die Fahrer streiken. Also laufe ich weiter in Richtung der Mall - beste Voraussetzungen, denn ich laufe ohne Stadtplan, Handy-Akku fast leer und die Gegend kommt mir auch komisch vor. Wie sich später herausstellt, bin ich einfach die falsche Richtung abgebogen.

Endlich finde ich einen Rikshaw-Fahrer, der nach längerem Hin- und Her bereit ist, mich in die Stadt zu fahren. Auf der Hauptstrasse kommen wir an eine Blockade der Streikenden. Habe gar nicht gesagt, dass er noch mehr Geld haben will, nämlich 300 Rupien. Auf meine Verhandlung lässt er sich kaum ein, wir landen bei 250, was in etwa 5 EUR entspricht.

Viel Geld, aber er muss noch ein paar mal die Hauptstrasse verlassen und ziemlich viele Umwege nehmen. Letzendlich war ich 1,5 Stunden unterwegs. Es wird Zeit, ein eigenes Motorrad zu kaufen.

Da noch etwas Zeit bis zur Betriebsversammlung ist, entschließe ich mich für einen Gang zum "Daily Bread", einer excellenten Konditorei mit tollen Sandwiches, Crossaint, Torten, leckerem Eis und vielem mehr. Nehme aber nur ein Sandwich und einen Expresso (ja, hier schreiben die Expresso!!). Auf der Terasse in der Sonne kann man es aushalten ;-) Entschädigung für den Stress.

Dienstag, 12. Dezember 2006

Indische Hochzeit






Alle Kollegen sind zu einer Hochzeit eingeladen worden. Kleines Problem, die Hochzeit findet in Tiptur, ca. 140 km nördlich Bangalore, statt. In Deutschland legt man solche Entfernungen schnell zurück, hier in Bangalore steckt man schnell in der Rush-hour, die eigentlich den ganzen Tag und die Nacht dauert, fest.

So haben wir also über 2 1/2 Stunden für diese Strecke gebraucht und natürlich die Zeremonie verpasst. Macht nichts, wir können uns ja anstellen, um dem Brautpaar zu gratulieren. Dieses steht die ganze Zeit auf einer Bühne und das ganze Dorf plus Kollegen, Freunde, Bekannte und Verwandte kommt vorbei, um zu gratulieren. Das kann je nach Ort ganz schön lange dauern. Keine leichte Aufgabe für das Paar.

Der Vater der Braut hat es sich nicht nehmen lassen, uns "Westler" persönlich mit einem Namaste zu begrüßen. Alle waren so freundlich und haben uns regelrecht zum Buffet gezerrt. Dort gab es, sie waren wohl eher traditionell, vegetarische Gerichte und --- Wasser. Es hat mal wieder super geschmeckt.

Nach dem Essen sind wir auch gleich wieder aufgebrochen, natürlich bekamen alle Gäste eine Kokosnuss, zwei Bethel-Blätter und -nüsse.

Donnerstag, 7. Dezember 2006

Trip nach Dandeli


Waehrend in Deutschland es noch hell ist, ging hier gerade um 18 Uhr Ortszeit die Sonne unter. Alle Kollegen sind schon in Urlaubsstimmung, wir machen einen "Betriebsausflug" nach Dandeli zum Raften und mehr.

Zumindest der Proviant, eine Flasche Indischer Whisky, die mir in die Hand gedrueckt wurde, laesst einiges erahnen. Vielleicht ueberstehe ich die Zugfahrt, die die ganze Nacht dauert, besser. Schade, dass man durch die Dunkelheit nichts sieht. Wuerde natuerlich viel lieber etwas vom Land sehen.

Mit meiner Unterkunft gab es uebrigens nochmal Probleme. Es geht laut den Statuten des oertlichen AIESEC-LCs nicht, dass Praktikanten eine kostenlose Unterkunft haben. Also muss ich Geld zahlen, dass der Hausbesitzer Raghu gar nicht haben moechte.

Er hat jetzt mit AIESEC ausgemacht, dass ich monatlich 3.500,- Rupien an ein Altenheim stifte - Karma. Man soll der Welt auch etwas Gutes geben, damit einem selbst etwas Gutes zukommt. Ich nenne es Buerokratie, auch wenn ich die Idee mit der Spende sehr gut finde.

Gelacht haben sie, als ich in Bangalore mit meiner Wolfskin-Jacke bei 30 Grad angekommen bin. Jetzt lache ich, denn in Dandeli werden es maximal 12 Grad. ;-)

Mittwoch, 6. Dezember 2006

Nach Feierabend...

Die Kollegen Mrinal(schaut unbedingt mal die Bilder an) und Viren sind gerade daran, einen sog. Car-PC zu bauen. Da ich viel Erfahrung mit Notebooks habe, bin ich herzlich willkommen, an diesem Projekt mitzuarbeiten.

Heute haben wir gerade zu dilletantisch ein Adapterkabel geloetet. Aber hier sind alle Meister der Improvisation. Indien macht flexibel.

Apropos flexibel - meine Dusche spuckt uebrigens immer noch kaltes Wasser aus. Der Monteur hat gerade einen Neubau zu betreuen und dadurch keine Zeit, immerhin hat er irgendwelche verkohlten Teile herausoperiert und den tropfenden Wasserhahn repariert. Kenne ich irgendwie aus Deutschland, da sind auch alle Handwerker gerade auf irgendwelchen Baustellen...

Sonntag, 3. Dezember 2006

Die Entscheidung...

Das war vielleicht ein Wochenende!?! Nachdem es mit der Unterkunft immer noch nicht geklappt hat, habe ich mich entschlossen bei Ragou wohnen zu bleiben. Er ist der Onkel eines AIESEC-Mitglieds von Bangalore und hat schon öfters Studenten bei sich aufgenommen.

So habe ich mehr zu den Indern hier Kontakt, als zu den deutschen AIESEClern. Liegt aber auch daran, dass wir in ziemlich entgegengesetzten Stadtteilen von Bangalore wohnen, was bei 10 Mio. Einwohnern schon einem ganz schön langen Trip durch die Stadt entspricht. Würdet Ihr denn um 20 Uhr aufbrechen, 1.25 Stunden durch die Gegend fahren, um etwas trinken zu gehen? Sperrstunde ist übrigens um 23.30 Uhr!!

Wahrscheinlich werde ich mir ein Motorrad mieten, um hier durch die Stadt zu fahren. Ist schneller, als diese zockeligen Autorikshaws, die mal ganz gerne einen auf Spin around machen, um den Taxameter nach oben zu treiben. Also immer den Weg auf dem Stadtplan mitverfolgen und eingreifen, wenn er Umwege fahren will.

Ragou´s Freunde sind total nett, einer hat mich zu einem Rundflug über Bangalore eingeladen. Da ich mich für die Fliegerei sehr interessiere, freut mich das ganz besonders. Ihm gehört auch die Farm, die wir heute besucht haben. Mit einem Pool voll klarem sauberen Grundwasser, frischen Kokosnüssen und einem kleinen Haus, wo man (es steht auf Pfosten) im "Erdgeschoss" im Schatten feiern kann, oben ist eine kleine Terasse und im Haus selbst eine Küchenzeile, Bad und ein Doppelbett, von dem man einen wunderbaren Blick über die Plantage hat.

Ob die mich hochgenommen haben, als sie sagten, es kommen ab und zu Elefanten und Tiger vorbei? Jedenfalls die Schlangenhaut vor der Einfahrt lässt auf eine etwas groessere Schlange schliessen und die ist echt :-O. Aber es ist auch ein Ort, der zum total krassen Gegensatz zu Bangalore steht. Man wird automatisch ruhig, kein Gehupe, Motorlärm - nur Grillen und Vögel, deren Gesang man nur aus irgendwelchen Expeditionsfilmen kennt. Chill out, man.

Ich esse zur Zeit nur indisch, und auch das spicy-food, übrigens alles mit der Hand. Wenn man mal die Technik drauf hat und die (manchmal ;-) gute Kinderstube vergisst, geht das sehr gut. Und es schmeckt so lecker. Mein Favorit ist immer noch das Restaurant Kobay, wo ich an meinem ersten Abend und auch heute am Sonntag war. Dort gibt es richtig frischen Fisch. Danach habe ich ein Bethel-Blatt probiert, was hier auch mit der Bethel-Nuss teilweise gegessen wird. Naja, ist jetzt nicht so mein Ding gewesen, aber liegt auch daran, dass ich schon so voll war - mit Essen natürlich ;-).

Ok, so heilig bin ich auch wieder nicht. Das indische Kingfisher-Bier ist wirklich super und man kann das Coconut-Water auch mit Smirnoff verdünnen ;-)

So, mittlerweile ist es 23:06 Uhr, während Ihr 18:36 habt und ich gehe ins Bett. Morgen muss ich mal früher raus, um meine Wäsche waschen zu lassen. Gute Nacht!!

Samstag, 2. Dezember 2006

Das erste freie Wochenende...

SAMSTAG:
Eine Einladung auf die Farm des CEO Anand ist schon eine tolle Sache. Man fährt durch die Stadt, sieht tolle Sehenswürdigkeiten, wie das Parlament, möchte fotografieren - und der Akku der Cam ist leer :-/

Deswegen gibt es nur ein paar Bilder von meinem Handy. Anands Farm liegt im Norden Bangalores, dem sog. Green-Belt. Er hat dort Kokosnüsse, Bananen, Gewürze, Gemüse und ein total geniales Haus. Es ist so groß, dass man problemlos mit Inlinern darin herumfahren kann. Irgendwie fühle ich mich da total wohl und geborgen. Lehmziegel und dunkelgrauer Granitfußboden als moderne Komponente, dann wenige antike Holzmöbel als gelungener Balanceakt zur modernen Architektur. Wer so stylish lebt, kann nur eine Art von Notebook haben - irgendwas mit Äpfeln ;-).

Weihnachtssterne wachsen dort übrigens als Unkraut. Dass morgen schon 1. Advent ist, war mir so gar nicht klar.

Freitag, 1. Dezember 2006

Meine Arbeit...


Ich arbeite direkt für den Vice-President Noel Almeida, der momentan leider recht wenig Zeit für mich hat, da ein neues Produktrelease ansteht.

Heute war übrigens Fun-Friday, da werden lustige Spiele gemacht, um entspannt ins Wochenende zu gehen. Apropos, kaum da, schon findet der erste Betriebsausflug statt. Es geht nach Dandeli zum Wildwasser-Rafting.

Habe für dieses Wochenende eine Einladung des CTO bekommen, er wohnt auf einer Ranch 30 km außerhalb von Bangalore. Es kommen auch ein paar weitere Kollegen. Dort scheint es sehr schön und vor allem ruhig zu sein. Ach ja, Ruhe - etwas, das ich schon vermisse, denn dauernd hupt es hier irgendwo und die Autoriksha knattern auch ziemlich laut herum.

Hupen hat die Bedeutung einer Park-Distance-Control - nur für´s Fahren eben. Man hupt, wenn man sich im toten Winkel einem anderen nähert, hupt auch, wenn der andere zu langsam fährt, hupt, wenn andere die Fahrbahn betreten. Also eigentlich dauernd.

Gastfamilie...

Im Trainee-House ist erst ab Sonntag Platz fuer mich. Solange wohne ich bei einem Onkel eines AIESEC-Mitglieds von Bangalore. Kalte Dusche jeden Morgen und Abend, brrr.... :-)

Mit ihm habe ich viele und lange Gespraeche ueber Indien und den Rest der Welt, sehr interessant.

Gestern waren wir in einem indischen Fisch-Restaurant. Der Fisch wird jede Nacht frisch von Goa nach Bangalore gebracht und so habe ich dort Fish-Curry mit King-Prawns gegessen, nach Indischer Sitte mit den Fingern.

Dieses Curry ist nicht dem Pulver vergleichbar, was es in Deutschland gibt, sondern es ist eine Sauce, die diverse Gewuerze und Kokosnuss-Milch enthaelt.

So guten Fisch bekommt man in Deutschland selten.